Jesus hat mit seinem Leben für bezahlt

Pater Dominik Chmielewski SDB aus Polen erzählte in einer Predigt von einem ihm gut bekannten gläubigen Mann, der sich bemühte, für die Eingebungen Gottes empfänglich zu sein.

Dieser Familienvater ging zum Lidl einkaufen. An der Kasse gab es eine lange Schlange. Eine Frau begann sich sehr aggressiv zu verhalten. Sie war um die 60, hatte ein sehr, sehr strenges Make-Up, sah fast aus wie eine Hexe. Sie fing an zu brüllen und die Verkäufer und Kunden anzufahren. Der Mann hörte in seinem Herzen, dass er für diese Frau beten soll. Also begann er für sie zu beten. Währenddessen kommt der nächste Gedanke – wieder ein sehr, sehr intensiver, aber auch ein sanfter Gedanke, der ihm sagt: ‘Bezahle den Einkauf dieser Frau.’ Er dachte sich: ‘Wie, was?’ Er besitzt selber nicht viel, hat selber finanzielle Schwierigkeiten und hört in seinem Herzen: ‘Bezahle den Einkauf dieser Frau.’ Er kämpft mit sich selbst. Aber er beschließt, dieser Eingebung zu folgen. Diese Frau steht an der Kasse. Er nähert sich ihr und sagt: ‘Liebe Frau, ich bezahle ihren Einkauf.’ Sie sagt: ‘Bitte, warum möchten sie meinen Einkauf bezahlen?’ Und er bekommt in diesem Moment einen dritten Gedanken eingegeben, den er laut ausgesprochen hat: ‘Weil Jesus mit seinem Leben für mich bezahlt hat.’ Als er das ausgesprochen hatte, wurde es still an der Kasse. Die Frau fing an zu weinen. Die Frau an der Kasse fing an zu weinen. Ihm selber kamen die Tränen. Hier in diesem Augenblick wurden die Herzen aller von der Gnade Gottes berührt. Die Liebe Gottes floss in die Herzen der Menschen.

Er bezahlte den Einkauf dieser Frau, und sie gingen gemeinsam aus dem Geschäft. Und die Frau sagte ihm folgendes:  ‘Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich habe bei einem Autounfall vor vierzig Jahren meinen Sohn verloren. Ich habe Gott dafür die Schuld gegeben und fing an ihn zu hassen. Und ich sagte, mein Fuß wird keine Kirche mehr betreten. Du bist nicht die Liebe. Wenn du wirklich die Liebe wärst, hättest du diesen Unfall nicht zugelassen.’ Sie zweifelte an Gott und an ihrer eigenen Identität als geliebtes Kind Gottes. Und dann wird man destruktiv und man wird zum Dämon. Aber nach 40 Jahren ereignet sich die Offenbarung der Liebe Gottes an der Kasse bei Lidl. Und diese Frau beschließt eine Lebensbeichte abzulegen. Sie bekehrt sich und verkündet jetzt die Liebe Gottes, wo immer der Herr sie hinführt.

 

Im Namen Jesu Christi

Elisabeth Seiler (1889 – 1974), die zur evangelischen Schwesternschaft der Liebenzeller Mission (Eintritt 1916) gehörte, war über 20 Jahre als Missionsschwester in China im Einsatz. Sie berichtet in ihren Büchern über ein Erlebnis, das uns die Macht der Anrufung des Namens Jesu veranschaulicht:

“Eines Tages musste ich mich auf eine Reise begeben, um eine Außenstation zu besuchen. Auf einmal öffnete sich mir eine wunderschöne Wiese. Voller Freude ging ich weiter. Auf einmal raschelte etwas im Gras. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was für ein Tier  ich durch mein Näherkommen in seiner Ruhe gestört hätte. Ich traute meinen Augen kaum, als ich in meiner Nähe eine Riesenschlange liegen sah. Mich schauderte! So dick und lang! Aus dem riesigen Haufen von Ringen richtete sie langsam ihren Kopf in die Höhe. Ich musste sie wohl in ihrem Sonnenbad gestört haben. Ganz genau wusste ich, dass ich nicht einfach fortlaufen durfte. Wohin sollte ich auch fliehen vor dieser schrecklichen Mörderin? Mir kam in den Sinn, dass es das Beste sei, dem angreifenden Tier unablässig in die Augen zu schauen. So blickte ich also geradewegs und ohne Unterbrechung in die feurigen Glotzaugen des Schlangenungetüms. Dazu ging ich weiter zurück, um soweit wie möglich von der Schlange wegzukommen. Je weiter ich ging, desto höher richtete sich die Schlange auf. Ihr Kopf war schon hoch über dem Boden. Ich schätzte also, dass, wenn sie sich – wie sie es zu tun pflegen – mit einem Schlag in meiner Richtung fallen ließe, ich blitzschnell umringt und erdrückt würde. Sie war schon höher aufgerichtet, als ich von ihr entfernt war.

Meine Angst und das Bangen vor dem Grauenhaften wurden immer größer. Ich schrie zum Herrn um Hilfe und Gnade und wusste keinen Ausweg mehr. Dazu war ich ganz allein. Es war niemand da, der mir helfen hätte können.

Aber ich war doch nicht allein. Ich wusste und spürte, Jesus war bei mir, auch wenn es aussah, als stünde ich dem Tod gegenüber. Ich flehte und rang und sagte zum Herrn, ‘du hast mich doch nicht nach China gesandt, dass ich hier an einem schrecklichen Schlangenfraß sterbe. Rette mich! Du weißt ja, dass ich nur für dich da sein will.’ … Nun musste ich aber mit Erschrecken feststellen, dass der Schlangenkopf sich mir langsam näherte in der Luft. Obwohl ich weiterging, kam sie mir immer näher. … Ihr Kopf war schon so nahe, dass ich ihr fieberhaftes Züngeln genau sehen konnte. Ihre Augen wurden immer größer und feuriger, furchtbarer. Ich konnte nichts mehr tun, als innerlich schreien und beten.
Jetzt begann die Schlange am ganzen Leib zu zittern. Ihr Kopf war so nahe an meinem, dass ich jede Einzelheit sehen konnte. Und jetzt? Für mich gab es kein Entrinnen mehr. Im letzten Augenblick schoss mir das Wort von Jesu ein. ‘In meinem Namen werden sie Schlangen vertreiben.’
Mit letzter Kraft schrie ich die Schlange an, so laut ich konnte. ‘Im Namen JESUS CHRISTI, mach dass du fortkommst!’

Kaum hatte ich das geschrien, bäumte sich die mächtige Schlange zischend auf und überschlug sich rückwärts. Der Boden zitterte wie bei einem Erdbeben, als sie sich mit ihrem ganzen Gewicht fallen ließ. Ich habe nicht gewusst,  dass Schlangen so schnell rennen können. Sie jagte davon wie eine zu Tode Gehetzte. Wer hatte das bewirken können? In meinem Namen werden sie Schlangen vertreiben, hat Jesus gesagt.

Ich kann nicht sagen, wie groß mir der Name JESU in diesem Moment wurde. Ein Name, vor dem Teufel, Hölle und Welt erzittern! Noch immer konnte ich es nicht fassen. Ich stand da wie gelähmt. … Eine ganze Zeit blieb ich so angewurzelt stehen und fing an, von ganzem Herzen meinen wunderbaren Heiland zu loben und zu preisen. … Von diesem Tage an war mir der Name JESU viel größer. Vor seinem Namen muss jede Feindesmacht fliehen.”

 

Ich habe mich entschieden das Gute zu sehen

Die hl. Mutter Teresa besuchte in Kalkutta des Öfteren eine Familie, mit der sie sehr freundschaftlich verbunden war und die ihr in den Anfangszeiten viel geholfen hatte.

Bei einem dieser Besuche, so wird berichtet, war auch die erwachsen gewordene Tochter des Hauses anwesend, die plötzlich begann, sich bei Mutter Theresa über die Korruption in der Verwaltung Kalkuttas zu beklagen. Die junge Frau meinte: “Mutter Teresa, können Sie uns nicht helfen? Kalkutta ist so korrupt. Man bekommt nichts, ohne die Menschen zu bestechen.”

Mutter Teresa reagierte so wie meist, wenn Menschen, wie sie es nannte, Dunkelheit sprachen oder wenn jemand Dunkelheit verbreitete: “Ja, es sind wunderbare Leute. Sie haben uns so viele Hilfen für unsere Kinder gegeben.”

Damit wollte sich die junge Dame nicht zufriedengeben und erwiderte: “Mutter Teresa, die große Mehrheit in Kalkutta rennt doch nur dem Geld hinterher.” Zum zweiten Mal versuchte Mutter Teresa eine Spur Hoffnung zu bringen und erzählte von einer hinduistischen Sitte, nach der immer eine Handvoll Reis für die Armen an die Tür gelegt wird.

Die junge Dame war frustriert und sagte: “Mutter Teresa, wann werden Sie aufwachen? Kalkutta ist eine Hölle von Korruption.” Ein paar Sekunden herrschte peinliche Stille. Mutter Teresa blieb ganz ruhig, sah ihr direkt in die Augen und sagte: “Ich weiß sehr genau, dass es in Kalkutta Korruption gibt, aber ich weiß auch, dass es Gutes gibt und ich habe mich entschieden, das Gute zu sehen.”

 

Gott hat die Dinge richtig gemacht

Pater Paulo und sein eineiiger Zwillingsbruder, Pater Felipe Lizama aus Chile wurden 2012 zusammen zu Priestern geweiht. Ihr Weg zum Priestertum war schon vom Mutterleib an etwas Besonderes:

Die Mutter der beiden, Rosa Silva, hatte sich – bevor sie ihre Schwangerschaft entdeckte – bei ihrer Arbeit als Sanitäterin Röntgenstrahlen ausgesetzt. Nachdem die Schwangerschaft bestätigt worden war, führte ihr Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch und teilte ihr mit, dass er auf dem Bild “etwas Seltsames” gesehen habe. “Das Baby hat drei Arme und seine Füße sind irgendwie verschlungen. Außerdem hat es zwei Köpfe”, erklärte er ihr.

Die Ärzte rieten ihr zu einer Abtreibung und sagten, dass ihr Leben in Gefahr sei. Rosa lehnte diesen Vorschlag entschieden ab und sagte, dass sie alles akzeptieren möchte, was Gott ihr schicken würde.

“Der Herr wirkte und brachte eine Zwillingsschwangerschaft hervor. Ich weiß nicht, ob die Ärzte sich geirrt haben”, sagte Pater Felipe. “Ich denke immer mit besonderer Zuneigung und Zärtlichkeit im Herzen an meine Mutter, die ihr Leben für mich, für uns, gegeben hat”, fügte Pater Paolo hinzu.

Die beiden Brüder wurden am 10. Sep. 1984 geboren. Felipe wurde zuerst geboren, und als sich die Plazenta nicht ablöste, schlugen die Ärzte eine Ausschabung der Gebärmutter vor. Rosa weigerte sich jedoch und sagte, sie habe das Gefühl, es käme ein weiteres Baby heraus. Paulo wurde 17 Minuten später geboren.

Die Zwillinge erfuhren von den Umständen ihrer Geburt, als sie sich im sechsten Jahr ihrer Ausbildung zum Priester befanden.

“Es war sicherlich die Weisheit meiner Mutter und ihres Herzens, die es uns ermöglichten, von einem so erstaunlichen Ereignis zur rechten Zeit zu erfahren”, sagte Pater Paulo und reflektierte, er habe zwar immer gedacht, seine Berufung zum Priester wäre in der Jugendzeit erfolgt; aber später habe er erkannt, dass Gott von Anfang an in seinem Leben wirkte, dank des “Jawortes” seiner Mutter.

Obwohl die beiden Brüder in einem katholischen Elternhaus aufwuchsen, entfernten sie sich  vor allem durch ihre Leidenschaft für das Fußballspielen vom Glauben und besuchten nicht mehr die heilige Messe. Die Trennung und Scheidung ihrer Eltern war für die beiden  eine Erschütterung, die sie aber durch die Firmvorbereitung und das Sakrament der Firmung zum Glauben und zur Kirche zurückführte.

Damals, so Pater Paulo, fehlte ihm die Überzeugung in seinem Glauben, aber das Allerheiligste Sakrament, der gregorianische Gesang und die stille Ehrfurcht vor dem Gebet zogen ihn an.

Pater Felipe sagte, dass er durch einen Priester, der später sein Ausbildungsleiter im Priesterseminar war, zu Gott hingezogen wurde.  “Gott hat mich gerufen. Ich erkannte, dass ich in Gott und in den Dingen Gottes glücklich war, es gab keinen Zweifel: Ich wollte Priester werden”, erinnert er sich.

Obwohl sich die beiden Brüder nahe stehen, haben sie nicht über ihre Berufungen gesprochen. “Ich weiß nicht, wer den Ruf zuerst gespürt hat”, sagte Pater Paulo. “Ich denke, Gott hat die Dinge richtig gemacht, um die Freiheit unserer Antwort zu schützen.”

Im März 2003 traten beide in das Priesterseminar ein. Obwohl es für die Familie anfangs schwierig war, die Entscheidung der Brüder zu akzeptieren, sagte ihre Mutter nach dem ersten Jahr der Ausbildung, dass sie in Frieden sei, da sie merkte, dass die beiden glücklich waren.

Die Zwillinge wurden am 28. April 2012 zu Priestern geweiht und sind heute in zwei Pfarreien in Chile tätig.

“Gott spielt nicht mit uns herum. Er will, dass wir glücklich sind, und das Priestertum ist eine wunderbare Berufung, die uns sehr glücklich macht”, sagte Pater Felipe.

“Jesus nachzufolgen ist nicht einfach, aber es ist schön”, fügte Pater Paulo hinzu.

 

Das Gottesgericht im Menschenherzen

In seiner Schrift “Mein Himmelreich” erzählt Peter Rosegger:

Ich kannte einen Mann, der sein Weib, mit dem er in unglücklicher Ehe gelebt, vergiftet hatte. Er lebte nach der Tat noch jahrelang auf seinem Hof in Wohlstand und Ansehen dahin, niemand vermutete in ihm einen Mörder. Er war zumeist trotzig, mürrisch, herrisch und in sich gekehrt, man schrieb es seinem natürlichen Stolz zu und achtete ihn um so mehr; manchmal auch stürzte er sich in die Gesellschaft und war ausgelassen lustig; man rechnete ihm diese menschenfreundliche Heiterkeit doppelt hoch an. Aber lachen konnte er nicht, sein Lachen war ein überlautes Schreien. Er war wohltätig; man verehrte ihn und konnte nicht satt werden, ihn zu loben.

Plötzlich brachte ein Zufall sein Verbrechen an den Tag. Als das Gericht ihm die aufgefundenen Beweise vorhielt, leugnete er nicht einen Augenblick, gestand alles ohne Umschweife und Beschönigung. Zu zwanzig Jahren Kerker wurde er verurteilt.

Ich besuchte ihn etliche Wochen nach seiner Verurteilung im Gefängnis. Wie fand ich ihn doch so ganz anders, als ich gefürchtet hatte! Er beschäftigte sich mit Korbflechten, hatte ein gesundes Aussehen, einen frischen Blick, ein heiteres Gemüt, als wäre er der zufriedenste Handwerksmann auf der Welt. Als ich mich von ihm verabschieden wollte, fiel er mir um den Hals und sagte: “Peter, du glaubst gar nicht, wie glücklich ich jetzt bin! Es war eine böse Zeit, den Verdammten kann’s nicht ärger sein. Das schreckliche Geheimnis auf dem Herzen und immer machen, dass es nicht auskommt, und immer Angst Tag und Nacht, und immer die Gewissenspein – wie ein Verdammter, ich kann dir’s nicht anders sagen. Jetzt leide ich meine gerechte Strafe und brauch’ mich nicht mehr zu fürchten, bin auf gleich mit mir und meinem Gott, kann ruhig leben und arbeiten, ruhig schlafen, ruhig sterben – bin wie erlöst.”

 

Tut, was ich euch sage!

Am 31. Jänner feiern wir den Gedenktag des hl. Johannes Bosco, (1815-1888) der seine Berufung zum Jugendapostel durch Maria empfing und ein unerschütterliches Vertrauen in die Hilfe der Gottesmutter hatte. Er verehrte deshalb Maria besonders unter dem Titel “Maria, Hilfe der Christen”. Papst Pius XI. sagte über ihn: “In seinem Leben war das Übernatürliche fast natürlich und das Außergewöhnliche gewöhnlich”. Es gibt viele Berichte über seine Wunder, die uns ermutigen, immer auf die Hilfe Mariens zu vertrauen:

Die kleine Margarete aus Paris lag mit Lungentuberkulose im Sterben. “Sie wird gesund werden!” verspricht Don Bosco ihrer weinenden Mutter. “Betet jeden Tag ein Vater Unser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater und anschließend ein Salve Regina, damit die Muttergottes euch erhört. Betet so bis zum 15. August …” “Zweieinhalb Monate, mein Pater,” jammert die Mutter; wenn ich denke, Sie könnten meine Tochter einfach an der Hand nehmen und sie wäre gesund …” Da wird Don Bosco streng: “Tut, was ich euch sage! …” befiehlt er.

Die Krankheit setzt ihren Lauf fort. Das Blutspucken verstärkt sich, das Fieber beruhigt sich nicht und das Kind ist nur noch ein Skelett … Wie schwierig ist der Glaube unter diesen Umständen! Aber die Mutter hält durch: Sie betet, sie hofft. Am 15. August kleidet sie sich an, um zur hl. Messe zu gehen. Da holt sie ein Schrei an die Seite ihres Kindes: “Mama! Mama! Ich bin geheilt!” Und tatsächlich, die Kranke strahlt, ihre Wangen sind rosig, ihr Blick ist fieberfrei. Sie zieht sich unverzüglich an und geht mit ihrer Mutter zur hl. Messe …

Sie war so vollkommen geheilt, dass ihre Geschichte wie ein Märchen aus alter Zeit endet: “Sie heiratete, war glücklich und bekam viele Kinder …”

 

Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde

Am 33. Sonntag im Jahreskreis und am 1. Adventsonntag hören wir im Evangelium Abschnitte aus den Reden Jesu über die Endzeit. Er spricht von seinem Wiederkommen in Herrlichkeit zum Gericht und von den apokalyptischen Ereignissen, die dem vorausgehen. Jesus will uns damit vor allem zwei Wahrheiten einprägen:
1) Es gibt ein Gericht, es gibt die Gerechtigkeit Gottes, die sich  endgültig gegen alle bösen Mächte durchsetzen wird, und
2) Gott ist es, der die Welt mit seiner gütigen und weisen Vorsehung lenkt und uns durch alle Nöte dieser Welt zur ewigen Vollendung führt.

Deshalb ist es für uns als gläubige Menschen wichtig, dass wir ganz im Glauben und im Vertrauen auf die Vorsehung Gottes leben, aber zugleich auch wachsam bleiben, damit wir die Zeichen der Zeit erkennen, nicht falschen Heilsversprechungen nachlaufen und uns durch das, was auf uns zukommt, nicht in Angst und Verwirrung bringen lassen.

Aber was können wir tun, damit unser Glaube größer wird? Das Wichtigste ist sicherlich das Gebet um den Heiligen Geist. Vieles liegt ja an der Sichtweise, wie wir die Dinge innerlich sehen.

Zur Zeit des hl. Gregors des Großen gingen die Stürme der Völkerwanderung und der Zerstörung der alten Kultur über das Abendland hinweg. Für die Menschen der damaligen Zeit war dies eine so große Katastrophe, dass viele in Verwirrung und Panik gerieten und schon den Weltuntergang erwarteten. Deshalb hat der hl. Gregor in das Gebet nach dem Vaterunser in der heiligen Messe ausdrücklich die Bitte um die Bewahrung vor Verwirrung hinzugefügt. “Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.”

Der Heilige Geist hilft uns, die Augen unserer Seele nicht so sehr auf die Widerwärtigkeiten zu richten, die wir zu erdulden haben, sondern vielmehr auf das Gute, das die göttliche Vorsehung damit hervorbringen will. Natürlich werden wir nicht immer gleich einsehen, wozu es gut ist, aber wir können daran glauben, dass Gott es weiß.

Ein Kapitän erzählte, dass er mit seinem Schiff in der Nähe der Goldküste (Westafrika) vor Anker gehen wollte. Aber vom Hafen aus kam das Signal: Sofort in den Hafen einkehren! Gefahr! Der Kapitän ließ den Anker einziehen und suchte den schützenden Hafen auf. Dort angekommen, fragte er, warum er nicht draußen vor Anker bleiben durfte. Die Antwort war: Dort draußen ist fauler Grund. Wenn ein Sturm kommt, hält der Anker nicht. Das Schiff könnte leicht an den Felsen zerschellen.

Nicht die Welt kann uns mit ihren Versprechungen Schutz und festen Halt bieten. Wenn wir aber unser Herz immer wieder im Gebet beim Herrn verankert halten, dann geraten wir nicht in heillose Verwirrung, wenn die Stürme kommen. Der hl. Paulus sagt, dass Gott jenen, die ihn lieben, alles zum Guten gereichen lässt.

 

Fegefeuer

Natuzza Evolo (1924-2009) aus Kalabrien ist eine italienische Mystikerin, für die ein Seligsprechungsverfahren eröffnet wurde. Seit ihrer Kindheit hatte sie Erscheinungen von Jesus, Maria, ihrem Schutzengel… Später erschienen ihr auch Verstorbene, um ihr Botschaften für die Lebenden zu übermitteln.

1944 verlangte sie nach einer Vision den Bau “eines großen Hauses, um denen Linderung zu verschaffen, die in Not sind, und einer großen Kirche, die Unbeflecktes Herz Mariä, Zuflucht der Seelen’ genannt werden soll”. Dreiundvierzig Jahre später, am 13. Mai 1987, willigte der Ortsbischof ein, eine Vereinigung mit diesem Namen zu gründen, die das Werk in die Tat umsetzen soll.

Natuzza betete viel für die Seelen im Fegefeuer und lud die Menschen ein, es ihr gleich zu tun und besonders die hl. Messe für sie aufzuopfern. Sie sagt: “Ihr, die ihr oberflächlich denkt, dass alle Seelen ins Paradies kommen, sollt wissen, dass es die Hölle und das Fegefeuer auch gibt, und dass eine einzige Todsünde, bösgläubig begangen und nicht eingestanden oder eingestanden ohne echte Reue, euch darin hindert, ins heilige Paradies einzutreten. Wenn ihr Todsünden begangen habt, müsst ihr sie unbedingt einem Priester beichten und echte Reue erwecken.“

 

Die „Drei Ave Maria“-Andacht

Die Gottesmutter gab einst der heiligen Mechtild von Hackeborn, einer Benediktinerin aus dem 13. Jahrhundert (+ 1299), ein Versprechen, das auch für uns heute noch große Bedeutung hat. Gegen Ende ihres Lebens dachte die Heilige voller Bangen an den großen Augenblick, da ihre Seele den Körper verlassen würde, um in die Ewigkeit einzugehen. Darum bat sie die Mutter Gottes um gnädigen Beistand für ihre letzte Stunde.

Maria, die ihrer treuen Dienerin schon oftmals erschienen war, erhörte ihr Flehen und sprach in einer Vision zu ihr: “Ja, ich werde deine Bitten bestimmt erfüllen, meine Tochter, aber ich verlange von dir, dass du täglich mir zuliebe drei Ave Maria betest.

Das erste Ave zu Ehren Gott Vaters, der in seiner herrlichen Allmacht meine Seele so auszeichnete, dass ich nach ihm allmächtig im Himmel und auf Erden bin.
Das zweite Ave zu Ehren Gottes des Sohnes, der in der Größe seiner unerforschlichen Weisheit mich mit solchen Gaben der Wissenschaft und des Verstandes schmückte und erfüllte, dass ich inniger als alle Heiligen die Allerheiligste Dreifaltigkeit schauen darf. Er hat mich überdies mit einem Glanz übergossen, dass ich wie eine strahlende Sonne den ganzen Himmel erleuchte.
Das dritte Ave zu Ehren des Heiligen Geistes, der die süße Fülle seiner Liebe in mein Herz gegossen hat und mich so gut und barmherzig schuf, dass ich nach Gott das sanfteste und gütigste Wesen bin.”

Und Maria gab jenen, die diese drei “Gegrüßet seist du Maria” zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit treu beten, noch die folgenden Verheißungen:

“Ich werde dir in der Todesstunde beistehen, dich trösten und alle Macht des Teufels von dir fernhalten. Ich werde dir das Licht des Glaubens und der Erkenntnis eingießen, damit dein Glaube nicht durch Unwissenheit oder Irrtum versucht werde. Ich werde dir in der Stunde des Hinscheidens nahe sein und in deine Seele die Wonne der göttlichen Liebe überströmen lassen, damit kraft ihrer Übermacht alle Todespein und Bitterkeit durch die Liebe sich in Glückseligkeit wandle.”

Diese Gebetsübung der drei Ave Maria entsprang also nicht menschlichem Wollen und Bemühen, sondern war die Frucht einer ausdrücklichen Offenbarung Mariens. Maria will uns dazu einladen, mit das Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes anzubeten. Viele Heilige, Priester, Bischöfe und Päpste haben diese Andacht den Gläubigen empfohlen und es gibt viele Zeugnisse darüber, wie Maria ihre Versprechen erfüllt.

Ein Pfarrer z.B. berichtet, dass er in seiner Pfarre des Öfteren einen alten, kranken Witwer besuchte, der dem Sterben nahe wahr. Er sprach mit ihm auch über den Empfang der Sakramente. Als er auf die Beichte zu sprechen kam, da reagierte der Kranke heftig mit Ablehnung. Der Pfarrer lud ihn ein, mit ihm zusammen noch drei Ave Maria zu beten. Als er nach dem Gebet gehen wollte, rief ihn der Kranke zurück – er war völlig verwandelt – und bat ihn um die Beichte. Er erzählte dann, dass seine Frau ihn vor ihrem Sterben gebeten habe, täglich drei Ave zu beten, was er auch ihr zuliebe eingehalten habe. So konnte er dann versöhnt mit Gott und den Menschen in Frieden sterben. Maria hat hier geholfen.

Ein junger Mann schrieb in einem Zeugnis: “Seit drei Jahren war ich ein Sklave unreiner Leidenschaften. … Ich versank immer tiefer in den Sumpf schwerer Sünden und Gotteslästerungen und war nahe am Verzweifeln. Da machte mich ein Franziskanerpater auf die heilsame Andacht der ‘Drei Ave Maria’ aufmerksam. … Ich weiß nicht, Hochwürden Herr Pater, was mit mir geschehen ist, aber ich versichere Ihnen: Seit diesem Augenblick hat sich in mir eine wunderbare Wandlung vollzogen. Ich erlag keiner Versuchung mehr … Maria sei Dank.”

 

Der Handstand

Eine Frau erzählt, dass sie sich fest vorgenommen hatte, besser auf Gottes Stimme und seine Einladungen zu hören als bisher. Sie fuhr eines Tages zu einem großen Einkaufszentrum mit vielen Geschäften und Stockwerken. Als sie vor dem Gemüse stand, geschah etwas Seltsames. Im Inneren vernahm sie eine Stimme, die zu ihr sagte: “Geh zur Mitte des Einkaufszentrums, mach einen Handstand und schreie laut!”

War das wirklich Gottes Stimme oder ein Täuschung? “Das kann doch nicht wahr sein. Gott, bist Du das wirklich? Ich kann doch hier keinen Handstand machen. Und wenn ich dann auch noch laut schreie, mache ich mich vollends lächerlich.” So setzte die Frau ihre Einkäufe fort. Aber eigenartig – immer wieder wurde sie innerlich gedrängt, zur Mitte des Einkaufszentrums zu gehen und das Verlangte zu tun. So gab sie diesem inneren Drängen nach.

Als sie sich unbeobachtet fühlte, versuchte sie einen Handstand zu machen und schrie. Also, das war getan! Jetzt aber nichts wie weg von dieser Stelle! Sie wollte schon ins nächste Geschäft verschwinden, als sie ein lautes Schluchzen hörte, und zwar von der Galerie über ihr her. Dort erblickte sie eine junge Frau, und sie fuhr mit der Rolltreppe zu ihr hoch. Die junge Frau fragte sie: “Warum haben Sie das gemacht?” Die Frau wollte das Erlebnis mit der inneren Stimme nicht erwähnen und sagte nur: “Verzeihen Sie, das ist normalerweise nicht meine Art, so rumzuschreien.”

Da erzählte die weinende junge Frau, sie habe gerade zu Gott gebetet: “Gott, wenn es Dich gibt, dann lass eine Frau da unten einen Handstand machen und laut schreien … , dann nehme ich mir das Leben nicht.” Gott in Seiner unfassbar großen Liebe wollte sie vor der schrecklichen Tat, vor dem Selbstmord, bewahren! Wir begreifen oft zu wenig, was Gott in seiner Güte alles aufwendet, um uns für den Himmel zu retten! Aber er möchte auch, dass wir auf ihn hören, damit er uns zur Rettung anderer gebrauchen kann.