Der christliche TV-Sender SAT7 (Nikosia/Zypern), der sich ganz der Verkündigung des Glaubens widmet, hat nach eigenen Angaben mit seinen Sendungen, die in Persisch, Arabisch und Türkisch ausgestrahlt werden, täglich insgesamt etwa 15 Millionen Zuschauer. Zwei Interviews, die im arabischen Raum ausgestrahlt wurden, geben ein wunderbares Zeugnis von der Kraft der christlichen Vergebung und der Liebe, die die von Christus ausgeht und die stärker ist als alle grausame Verfolgung, die durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) geschieht. Diese Interviews bilden einen Kontrast zu den Videos von Enthauptungen der Christen, die der IS verbreitet, um den Christen Angst zu machen.
Myriam (11 Jahre alt) ist ein christliches Flüchtlingsmädchen aus Karakosch im Irak (nahe Mosul). Ihre Familie wurde gezwungen nach Irbil in Kurdistan zu fliehen, als der IS 2014 die Kontrolle über ihre Heimatstadt übernahm. Sie erzählt: „Wir hatten ein Haus … aber Gott sei dank, Gott sorgt für uns. Gott liebt uns und er ließ nicht zu, dass ISIS uns tötete. … Gott liebt uns alle… “ Der Reporter fragt sie: „Denkst du, dass Gott auch die liebt, die euch geschadet haben?“ Myriam: „Er liebt sie, aber Satan liebt er nicht. … Ich möchte denen (die uns vertrieben haben) nichts antun, ich möchte Gott bitten, dass er ihnen vergibt. … Ich möchte sie nicht töten. Warum soll man sie töten? Ich bin nur traurig, dass sie uns von zu Haus vertrieben haben. Warum taten sie das?“ „Ich hoffe, dass wir zurück nach Hause gehen … Wenn Gott es so will. Nicht was wir wollen, sondern Gott, denn er weiß es.“ Reporter: „Fühlst du dich nicht manchmal traurig? Denkst du vielleicht, dass Jesus dich vergessen hat?“ Myriam: „Nein. Manchmal weine ich, weil wir unser Zuhause verließen und Karakosch, aber ich bin nicht zornig auf Gott … Ich danke ihm, weil er auf uns aufpasste. Auch wenn wir hier leiden. Er sorgt für uns. … Er wird mich nie vergessen. Wenn du ein richtig Glaubender bist, wird er dich nie vergessen.“ Myriam singt dem Reporter noch ein schönes Anbetungslied vor: „Wie wunderbar ist der Tag, an dem ich an Christus glaubte. …“
Das zweite Zeugnis ist ein Telefoninterview mit dem Ägypter Beshir Kamel. Seine beiden Brüder Bishoy (25) und Samuel (23) waren in Lybien als Gastarbeiter tätig und wurden vom IS gefangen genommen und zusammen mit anderen enthauptet. Das Vidio über die Enthauptung wurde vom IS im Internet zur Abschreckung veröffentlicht. Beshir sagte unter anderem: „ISIS hat uns mehr gegeben als wir erwarteten, denn sie haben aus dem Video nicht den Teil herausgeschnitten, als sie (meine Brüder) ihren Glauben bekannten und Jesus Christus anriefen. So hat uns ISIS geholfen, unseren Glauben zu stärken.“ Reporter: „Was macht deine Familie?“ Beshir: „Sie sind nicht in einem Zustand der Trauer, sie beglückwünschen sich gegenseitig, dass es in ihrem Dorf so viele gegeben hat, die als Märtyrer gestorben sind. Wir sind stolz auf sie. … Seit der Zeit der Römer waren wir als Christen dazu bestimmt, Märtyrer zu sein. Das allein hilft uns, solche Krisen zu bestehen. Denn die Bibel sag uns, unsere Feinde zu lieben und die zu segnen, die uns verfolgen.“ Bashir berichtet auch von einem Gespräch mit seiner Mutter, die heute 60 Jahre alt ist und kaum eine Schulbildung empfangen hat: „Ich habe sie gefragt, was sie tun würde, … wenn sie dem begegnet, der ihre Söhne umgebracht hat? … Dann sagte sie: ‚Ich werde Gott bitten, dass er seine Augen öffnet, und ihn in mein Haus einladen, denn er hat uns geholfen, in das Königreich Gottes zu gelangen.'“