Zum Gedenken an 150 Jahre Erscheinung Mariens in Lourdes
Vor 150 Jahren erschien Maria in der Grotte von Massabielle in Lourdes der vierzehnjährigen Bernadette Soubirous und offenbarte sich als die „Unbefleckte Empfängnis. Schon nach den ersten Erscheinungen pilgerten viele Menschen zur Grotte und dieser Pilgerstrom ist seit damals nicht abgerissen. Jährlich kommen etwa 5 Millionen Gläubige nach Lourdes. Schon nach den ersten Erscheinungen bestätigte Gott das Kommen und die Botschaft Mariens durch wunderbare Krankenheilungen. Deshalb sind auch etwa 70.000 der Pilger, die jährlich nach Lourdes kommen, Kranke, die auf Heilung und Trost hoffen. Mehr als 6500 wunderbare Heilungen sollen sich seit 1858 bisher ereignet haben. 66 dieser Heilungen sind von der Kirche nach genauester Untersuchung und Prüfung als offizielle Wunder anerkannt worden.
Das letzte anerkannte Heilungswunder geschah im Oktober 1987 am Franzosen Jean‑Pierre Bélty. Über 30 Experten (darunter Neurologen und Psychiater) haben den Fall überprüft! Die Untersuchungen erstreckten sich auf einen Zeitraum von 12 Jahren. Im Jahr 1999 wurde das Untersuchungsergebnis veröffentlich.
Die Heilungen, die Gott auf die Fürsprache Mariens immer wieder wirkt, haben ein bestimmtes Ziel. Es ist dasselbe Ziel, auf das hin Jesus seine Wunder wirkte: der Glaube; damit wir an Jesus den Sohn Gottes als unseren Erlöser und Heiland glauben.
Die Heilung von Jean‑Pierre Bélty offenbart uns auch die heilende Macht, die der Herr in die Beichte und Krankensalbung gelegt hat. Wie Jean‑Pierre Bélty berichtet, traf er im Oktober 1987 mit einer Rosenkranz‑ Wallfahrt in Lourdes ein, im Rollstuhl, da er an multipler Sklerose in fortgeschrittenem Stadium litt. Er war mit seinen 51 Jahren so behindert, daß er seinen Beruf als Krankenpfleger aufgegeben musste, er war gekommen, um Trost zu finden.
Nach seiner Ankunft empfing er bald das Sakrament der Buße und dann die Krankensalbung. Nach dem Empfang dieser Sakramente verspürte er sogleich einen unendlichen Frieden. Später, im Laufe des Tages, durchflutet ihn eine sanfte Wärme. Und in der Nacht verändert sich dann sein Leben.
Mitten im Schlaf wird er von einer inneren Stimme aufgeweckt, die ihn mehrmals auffordert: „Steh auf und geh”. Er versucht es … und tatsächlich er konnte gehen. Am nächsten Tag kehrt er völlig geheilt nach Hause zurück. Jean‑Pierre Bélty gibt den Menschen immer wieder Zeugnis von seiner Heilung.
„Meine Heilung ist keine Magie. Was vor allem mein Leben verändert hat, das ist die Heilung des Herzens, vor der des Körpers. Vorher kam ich immer wieder auf meine Fehler zurück, denn die Verzeihung, die ich bei der Beichte bekam, gab mir nicht den Frieden. Die Befreiung, die ich durch die Krankensalbung empfing, war für mich die stärkste. Ich fühlte, das dies ein Geschenk war, das ich in Freiheit annehmen oder zurückweisen konnte. Daran muss man glauben, nicht an das Wunder. Man muss auch sagen, dass es nicht Maria war, die mich heilte, sondern Gott, aber durch ihre Fürsprache.“