Im Schatten Petri

In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass die Menschen großes Vertrauen zum hl. Petrus hatten. „Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Bahren, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel“ (Apg 5,15).

Papst Benedikt XVI. hat am Weißen Sonntag diese Stelle in seiner Predigt sehr treffend ausgelegt: „Diesem Schatten (des hl. Petrus) wurde heilende Kraft zugeschrieben. Denn dieser Schatten kam vom Licht Christi und trug daher etwas von der Macht seiner göttlichen Güte in sich. … Petrus war ein Mensch mit allen Schwächen eines Menschen, aber er war vor allem ein Mensch voll leidenschaftlichen Glaubens an Christus und voller Liebe zu ihm. Von seinem Glauben und seiner Liebe her kam mitten in all seiner Schwachheit die heilende Kraft Christi zu den Menschen, seine vereinigende Kraft. Suchen wir auch heute den Schatten Petri, um im Licht Christi zu sein.“

Der Schatten Petri fällt auch auf uns, wenn wir in Treue zum Lehramt der Kirche stehen und in der Nachfolge Christi leben. Das kann uns von vielen geistlichen Krankheiten heilen, die der Zeitgeist in uns verursacht.

Im Übermaß der Barmherzigkeit meines Herzens

Herz-Jesu-Monat: Verheißungen Jesu an Magareta Maria Alacoque.

Die Feier der Herz-Jesu- Freitage und auch das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu am 3. Freitag nach Pfingsten haben ihren Ursprung in den Offenbarungen des Herzens Jesu an die hl. Magareta Maria Alacoque in Paray-le Monial in Frankreich. Jesus hat ihr in den Jahren 1673-75 durch Visionen die Liebe seines Herzens geoffenbart, ihr den Auftrag zur Einführung der Herz-Jesu-Verehrung gegeben und damit viele Verheißungen verbunden. Diese Verheißungen haben auch heute noch ihre Gültigkeit und gehen bei jenen in Erfüllung, die die Feier der Herz-Jesu-Freitage einhalten. Ein Beispiel: Es war in den 90-ger Jahren. In Innsbruck in der Innenstadt war am Vormittag eine ältere Frau auf dem Gehsteig zusammengebrochen. Von den Leuten, die herbeieilten, wurde die Rettung gerufen und erste Hilfe geleistet. Aber jede Hilfe kam zu spät. Sie war auf der Stelle tot. Wer war diese Frau? Sie war eine eifrige Herz-Jesu- Verehrerin; und der Tag an dem sie starb, war ein Herz-Jesu- Freitag. Sie hatte gerade eine Stunde vorher, wie sie es an jedem Herz-Jesu-Freitag getan hatte, gebeichtet und bei der Messe die hl. Kommunion empfangen. In dieser Weise vorbereit hat sie der Herr zu sich gerufen. Er hat jene Verheißung erfüllt, die wir weiter unten im Punkt 12 lesen können.

Die hl. Magareta Maria wurde 1647 in Burgund geboren und trat 1671 in den Orden der Heimsuchung zu ParayleMonial ein. In vielen Visionen erhielt sie von Jesus den Auftrag, die HerzJesuVerehrung durch die Einführung des Herz-Jesu- Freitags und des Herz-Jesu-Festes zu fördern. Margareta Maria starb am 16. Oktober 1690 zu Paray le Monial und fand dort auch ihr Grab. Ihr Körper ist bis auf den heutigen Tag unverwest.

Als sie einmal vor dem Tabernakel betete, erschien ihr Jesus und zeigte ihr seine durchbohrte Seite und sein mit Dornen umwundenes göttliches Herz. Für alle, die sein Heiligstes Herz im Geist der Liebe und Sühne verehren, hat der Herr 12 Verheißungen gegeben:

1. Ich werde ihnen alle in ihrem Stande notwendigen Gnaden geben.
2. Ich werde ihren Familien den Frieden schenken.
3. Ich werde sie in allen ihren Leiden trösten.
4. Ich werde ihre sichere Zufluchtsstätte während ihres Lebens und besonders im Tode sein.
5. Ich werde überreichen Segen über alle ihre Unternehmungen ausgießen.
6. Die Sünder werden in meinem Herzen die Quelle und das unendliche Meer der Barmherzigkeit finden.
7. Die lauen Seelen werden eifrig werden.
8. Die eifrigen Seelen werden schnell zu großer Vollkommenheit gelangen.
9. Ich werde die Wohnungen segnen, in welchen das Bild meines Heiligsten Herzens aufgestellt und verehrt wird.
10. Den Priestern will ich die Gabe verleihen, auch die verhärtetsten Herzen zu rühren.
11. Die Namen aller, welche diese Andacht verbreiten, sollen in meinem Herzen eingeschrieben sein.
12. Im Übermaß der Barmherzigkeit meines Herzens verspreche ich dir, dass meine allmächtige Liebe allen, die an den ersten Freitagen neun Monate nacheinander würdig (im Stande der heiligmachenden Gnade) die hl. Kommunion empfangen, die Gnade eines bußfertigen Endes gewährt wird, so dass sie nicht ohne Empfang der heiligen Sakramente sterben werden; mein Herz wird in dieser letzten Stunde ihre sichere Zuflucht sein (dies ist die sog. “Große Verheißung”).

Probieren geht über Studieren

Ein Märchen aus Persien erzählt von einem alten König, der einen Nachfolger für seinen Thron suchte. Er rief alle Männer seines Reiches zu sich, um durch eine Prüfung herauszufinden, wer der rechte sei. Tausende kamen voll Hoffnung. Der König zeigte ihnen zunächst ein riesiges schmiedeeisernes Tor mit einem starken Schloss.

«Wer dieses Tor öffnen kann», sagte er, «soll mein Nachfolger werden!» Einige der Männer schüttelten die Köpfe und gingen gleich weg. Die meisten schauten sich das Tor genau an, sie berieten sich untereinander, aber gaben am Ende auch auf. Nur ein einziger blieb zurück. Er schaute sich das Tor ebenfalls genau an, dann ging er auf das Tor, zog kräftig  siehe da, es öffnete sich! Wie hatte er es bloß fertiggebracht?  Ganz einfach: Das Tor war gar nicht verschlossen gewesen, es war nur angelehnt.

Uns geht es auch oft so, wenn wir etwas Gutes tun sollten. Wir bilden uns sofort falsche Vorstellungen und sehen Probleme, wo keine sind, und machen nicht einmal einen Versuch, etwas zu tun; und warum? Der hl. Anselm von Canterbury sagt: „Wir sagen oft, das wir etwas nicht können, nicht weil es uns unmöglich wäre, sondern weil wir es nicht ohne Schwierigkeiten vermögen.“ Ein Versuch würde zeigen, dass es doch nicht so schwierig ist.

Eine Schulklasse bekehrt sich vom Okkultismus

Über die Macht des Segnens und des fürbittenden Gebetes.

Pfarrer Urs Keusch, der in Reiden in der Schweiz lebt und wirkt, hat aus seiner seelsorglichen Erfahrung in der Zeitung „Vision 2000“ einmal folgendes berichtet: Es gibt Erfahrungen, die einen für ein ganzes Leben prägen. Eine solche war für mich diese: Ich betrete zum erstenmal das Schulzimmer in einer neuen Pfarrei. Es sind rund 20 Schüler und Schülerinnen der Oberstufe, 16 Jahre alt. Mein Vorgänger, der Religionslehrer an dieser Schule war, musste die Pfarrei verlassen, weil die Schüler ihn so fertig gemacht hatten, dass er sich in psychiatrische Behandlung begeben musste. Ich wusste also ungefähr, was auf mich zukam.

Mit einem leisen Stoßgebet vor der Türe betrete ich das Schulzimmer und sage: “Guten Morgen!” Doch kaum einer der Schüler erwidert den Gruß. Sie sitzen da, die Beine langgestreckt auf oder unter dem Pult. Einige haben die Jacke über den Kopf gezogen und tun, als würden sie pennen. Sie kauen Gummi, würdigen mich kaum eines Blickes.

Ich stehe vor ihnen und weiß im Moment überhaupt nicht, was ich tun soll. Da hebt ein langhaariger Junge seinen Kopf. Es kommt ein schmales, fahles Gesicht mit dunklen Augen zum Vorschein.
Mit lässiger Stimme sagt er: “Sie müssen sich verlaufen haben. Wir alle hier haben kein Interesse an Gott. Damit Sie es gleich wissen: unsere liebste Freizeitbeschäftigung ist Okkultismus. Wir wissen alles. Nur eines brauchen Sie uns noch zu sagen, dann können Sie wieder gehen und brauchen nie wieder zu kommen: Wie verschreibt man sich dem Satan, so dass man seine Macht bekommt?”

Ich hatte zwar einige Erfahrung mit Jugendlichen, aber diesmal war ich für einen Moment am Ende meines pädagogischen Lateins.

In dieser Zeit traf ich einen evangelischen Kollegen, von dem ich wusste, dass er sich mit Jugendlichen ausgezeichnet verstand. Ich erzählte ihm von meiner Not, denn ich wusste nicht mehr, wie es weitergehen sollte.

Da sagte mir dieser glaubensfrohe Christ: “Mach es so: Nimm die Liste Deiner Schüler, auf der Du alle Namen aufgeschrieben hast, und knie Dich hin und bete. Bete für jeden einzelnen Schüler. Sprich jeden Namen einzeln vor dem Herrn aus und bitte Ihn, Er möge jeden segnen. Tu das vor jeder Religionsstunde. Und Du wirst den Kampf gewinnen.”

Also tat ich. Ich kniete mich jeden Abend – oft war es Nacht – vor dem Tabernakel hin und las dem Herrn alle Namen der Schüler vor. Ich bat Ihn aus ganzem Herzen, Er möge jeden einzelnen segnen und in Sein Herz einschließen. (Das habe ich wohlgemerkt nicht getan, weil ich besonders fromm war, sondern weil ich der Verzweiflung nahe war!)

Und was geschah? Es kam so, wie mir mein evangelischer Mitbruder vorausgesagt hatte: “Du wirst den Kampf gewinnen.”

Es entstand mit der Zeit ein so gutes und freundschaftliches Verhältnis zwischen den Schülern und mir, dass mich eines Tages die Hauptlehrerin dieser Klasse zu einem Abendessen einlud und fragte: “Was hast Du mit meinen Schülern gemacht? Du hast sie alle bekehrt. Glaub’ mir, ich war oft daran davonzulaufen, den Beruf an den Nagel zu hängen. Aber jetzt ist es die beste Klasse, die ich seit Jahren hatte.” Das alles war Gnade, alles Geschenk vom Himmel!

Vom Heiligen Geist geleitet

Wovon lassen wir uns leiten? Sind es unsere eigenen Wünsche und Neigungen, oder überlassen uns der Führung des Heiligen Geistes? Wir können seine Führung in verschiedener Weise erfahren.

1) Durch die innere Eingebung. Jesus sagt: „Der Heilige Geist wird euch in die ganze Wahrheit einführen.“ Unser innerer Spürsinn für diese Wahrheit ist unser Gewissen. Es befiehlt uns, das Böse zu meiden und das Gute zu tun. Im Gewissen können wir die Belehrung des Heiligen Geistes sehr deutlich vernehmen.

2) Er führt uns auch durch die Stimme der Kirche. Jesus sagt: “Der Heilige Geist wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.” Das tut er vor allem durch die Kirche. Sie erinnert uns an die Lehre des Glaubens und an die Gebote, die uns den richtigen Weg weisen. Wer auf die Kirche hört, lässt sich vom Geist Gottes leiten.

3) Der Heilige Geist führt uns auch durch die Sakramente, vor allem durch das Bußsakrament. Denn durch die Vergebung der Sünden wird immer wieder die Finsternis aus unserm Herzen weggenommen.

4) Der Geist Gottes führt uns auch durch die Umstände der Vorsehung und durch gute Menschen, die uns helfen und das Rechte raten.

5) Wer Maria, die Braut des Heiligen Geistes, liebt, sie nachahmt und sich ihr weiht, der wird auch vom Hl. Geist geleitet. Es braucht aber immer die Demut des Herzens, damit man die Führung des Heiligen Geistes annehmen kann.

Die sorgende Liebe Gottes

Im seinem erste Brief sagt uns der hl. Petrus: „Werft alle eure Sorge auf ihn (den Herrn), denn er kümmert sich um euch“ (1 Petr 5,7). Es ist ein überwältigender Gedanke, dass Gott sich um jeden Menschen bis ins Kleinste kümmert. Jene, die in diesem Vertrauen auf ihren Himmlischen Vater leben, werden immer wieder erfahren, wie liebevoll er uns begleitet und seinen Kindern im rechten Augenblick, das gibt, was sie brauchen – besonders wenn es darum geht, anderen Gutes zu tun. Die selige Mutter Teresa von Kalkutta hat immer wieder von dieser liebevollen Vorsehung Gottes berichtet:

„Eines Tages kam in Kalkutta ein Mann mit einem Arzneirezept zu uns. Er sagte: «Mein einziges Kind liegt im Sterben. Die Medizin, die es braucht, gibt es in Indien nicht, man muss sie aus dem Ausland einführen.» Genau in diesem Augenblick – wir sprachen noch miteinander – kam ein Mann mit einem Korb voller Medikamente. Obenauf lag das gesuchte Medikament. Hätte es darunter gelegen, hätte ich es nicht gesehen. Wäre er vorher gekommen oder nachher, hätte ich es nicht sehen können.

Aber genau zu dieser Zeit hat Gott sich in seiner zärtlichen Liebe unter Millionen und Abermillionen von Kindern so sehr um dieses kleine Kind in den Slums von Kalkutta gekümmert, dass er im richtigen Moment die Medizin schickte, um es zu retten. Ich preise die Zärtlichkeit und Liebe Gottes, denn jedes Kind, ob aus einer armen oder reichen Familie, ist ein Kind Gottes, geschaffen vom Schöpfer aller Dinge.“

Durch Maria unsichtbar für den Bösen

Wie Maria ihre Kinder beschützt, wenn sie Vertrauen in ihre Hilfe haben, zeigt der folgende Bericht.

Es geschah am 3. Oktober 1993. Unsere Tochter Maria besuchte damals ein Mädchengymnasium bei Bonn. An jenem Tag feierten sie an dieser Schule das St. Theresienfest mit einem feierlichen Hochamt am Morgen und nachmittags wurde Theater gespielt, gesungen und musiziert. Ich wollte Maria mit meinem Besuch überraschen und reiste früh am Morgen  die Fahrt dauerte gute sechs Stunden  los.

Um Freiburg herum musste ich die Toilette aufsuchen. Es war noch ganz dunkel, das sonst rege Treiben an deutschen Autobahnraststätten hatte zu dieser frühen Stunde noch nicht eingesetzt. Zwei Schwarze standen herum  das war alles. Um zur Toilette zu gelangen, musste man eine Treppe hinunter und einen Gang entlang laufen. Unten angekommen, schloss ich mich, nichts Böses ahnend, in eine Kabine ein. Nun musste ich hören, dass mir die beiden Schwarzen folgten und alle Türfallen der etwa zwanzig Kabinen herunterdrückten um festzustellen, wo ich mich befand. Bald hatten sie das herausgefunden und stellten sich vor meiner Türe, wohl mit ganz schlechten Absichten, auf die Lauer.

Was sollte ich tun ? Weit und breit kein Mensch, der mir hätte helfen können  aber ich musste weiter! Da erinnerte ich mich daran, mal gelesen zu haben, dass die liebe Gottesmutter ihre Kinder unsichtbar mache vor den Feinden, wenn man SIE um Hilfe anrufe. So packte ich meine Tasche fest unter den Arm, vertraute auf das Wort meiner himmlischen Mutter und öffnete die Tür. Die Schwarzen standen da  links und rechts der Kabine  und starrten die sich öffnende Türe an. Mich sahen sie nicht! Ich konnte unbehelligt zwischen den beiden durchschlüpfen und dem Ausgang zueilen. Ein Blick zurück  sie standen noch immer entsetzt an derselben Stelle, die leere Kabine anstarrend. Erst als ich mich wieder im Auto auf der Weiterfahrt befand, konnte ich mich so recht von Herzen über das eben Erlebte freuen.

Möchten doch alle Marienkinder sich voll Vertrauen an unsere himmlische Mutter wenden, wenn sie so unverhofft in Gefahrensituationen hinein geraten  aber nicht nur dann! Unsere Mutter wartet immer auf uns, besonders in der heutigen Zeit. Das gilt nicht nur für die leiblichen sondern auch für alle geistlichen Gefahren.

Quelle: vgl.: Zeugnis von Therese K. in SKS. 2000/24)

Leben im Geist der Seligpreisungen

Unter den Märchen der Gebrüder Grimm gibt es auch die Geschichte vom „Hans im Glück“. Den Goldklumpen, der ihm zu mühsam und schwer war, vertauschte er der Reihe nach, um es bequemer zu haben, für ein Pferd, für eine Kuh, für eine Gans, für einen Schleifstein, den er endlich ins Wasser warf. Jetzt fühlte er sich ganz frei, da er nichts mehr besaß. Aber wie lang das Gefühl dieser Freiheit anhält und wie traurig das Erwachens aus dem Traum seiner vermeinten Befreiung war, da er nun ein Bettler ist, das auszudenken überlässt jene Geschichte der Phantasie ihrer Leser.

So ähnlich wie dem Hans im Glück mit seinem Gold scheint es in den letzten Jahrzehnten vielen Menschen mit dem Glauben gegangen zu sein. Das Gold des Glaubens, durch das wir innerlich reich und glücklich sein können, haben viele, weil es ihnen zu schwer erschien, gegen die billigen Angebote der Welt eingetauscht, von denen sie sich mehr erwarteten. Doch in Wirklichkeit haben sie sich damit ärmer und unglücklicher gemacht.

Ein bekannter Psychologe hat einmal ein Büchlein geschrieben mit dem Titel: „Anleitung zum Unglücklichsein“. Er geht mit seinen Überlegungen vom Sprichwort aus: „Was ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen.“ Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen mit viel Einsatz und Energie gerade solche Verhaltensweisen praktizieren, mit denen sie sich selber und die anderen unglücklich machen. Darum gibt der Autor als Psychologe in satirischer Weise genaue Anleitungen, was man tun muss, damit man sicher unglücklich wird.

Das Programm dazu könnte man in folgenden Punkten zusammenfassen: – Mach dich frei von allen festen Bindungen und Verpflichtungen! – Tu nur das, was dir Spaß und Vergnügen macht! – Setze dich durch gegen die anderen; was du denkst ist immer richtig! – Lass dir von niemandem etwas gefallen! … Nach solchen Regeln kann sich jeder zu seines „Unglückes Schmied“ machen.

Jesus hat uns auch Regeln gegeben, die uns aber einen ganz anderen Weg zeigen. Wir können auf diesem Weg das verlorene Gold wiedergewinnen. Es sind die goldene Regeln der acht Seligpreisungen. Sie sind ein Programm, durch das die Heiligen zu Heiligen geworden sind. Wer sich bemüht nach ihnen zu leben wird „selig“ werden. Die Seligpreisungen sind die wahre „Anleitung zum Glücklichsein“. Jesus verkündet sie nicht als reine, bedingungslose Verheißungen. Er sagt nicht, dass allen ohne Ausnahme, gleich welche Einstellung sie haben, schon das Himmelreich gehört. Nicht in jedem Zustand sind die Menschen offen für das beseligende Wirken Gottes. Aber jene die arm sind im Geiste, d.h. alles von Gott erwarten, die trauern über ihre Sünden, die nach Gerechtigkeit streben und sanftmütig sind, die barmherzig mit den Mitmenschen sind und verzeihen können, jene, die sich um die Reinheit des Herzens mühen, Frieden stiften und bereit sind, um des Glaubens Willen auch Nachteile auf sich zu nehmen, die sind empfänglich für die Seligkeit, ein Glück, eine inner Freude und Zufriedenheit, wie man sie in dieser Welt nicht finden kann.

Mutter Julia sagt: „In Christus allein sind das vollendete und wahre Glück und der wahre Friede begründet.“

Der Herr hat in seinem Herzen einen Platz für dich bereitet

Jesus sagt: “Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, denn ich werde euch Ruhe verschaffen” (Mt 11,28). Auf diesen Wort des Herrn hin hat Mutter Julia zur Hingabe an des Herz Jesu eingeladen: “Der Herr hat in seinem Herzen einen Platz für dich bereitet. Weg und Mittel, um dorthin zu gelangen, sind dir bekannt. Sei ihm Tag und Nacht dankbar für das unaussprechliche Geschenk seiner barmherzigen Liebe, die in allem wirksam ist. Er will dich fähig machen, ihn zu lieben und durch dich andere zu dieser Liebe zu führen, wie es ihm wohlgefällt. Lass ihn ohne Angst sein Erlösungswerk vollziehen!”

Mutter Julia betet:
Herz Jesu, mach uns fähig,
mit deiner Liebe zu lieben,
mit deinem Herzen zu schenken,
mit deinen Licht zu dienen,
mit deinen Gaben zu wirken.

Segen und Heil durch das Weihwasser

Eines besonderes Heils- und Segensmittel ist uns im Weihwasser geschenkt. Im Wasser und im Heiligen Geist sind wir in der Taufe zu Christen geworden. In der Osternacht erneuern wir immer unser Taufversprechen und es wird zur Erinnerung an unsere Tauf Wasser geweiht und über uns ausgesprengt. Im Folgenden einige Überlegungen zum Gebrauch des Weihwassers:

Die Kirche verwendet das Weihwasser, bei allen Segnungen. Es zählt zu den Sakramentalien und wurde bereits in der urchristlichen Zeit verwendet. Im Katechismus heißt es, dass die Sakramentalien „heilige Zeichen“ sind, durch die die Menschen bereitet werden, „die eigentliche Wirkung der Sakramente aufzunehmen“. Sie verleihen die Gnade des Heiligen Geistes durch das Gebet der Kirche.

Aus der Kirchengeschichte und aus dem Zeugnis vieler Heiliger und gläubiger Menschen wissen wir, dass Gott durch die Segnung mit geweihtem Wasser den Menschen immer wieder Heil und Heilung an Leib und Seele geschenkt hat. Das Weihwasser ist kein magisches Mittel und seine Verwendung ist kein abergläubischer Brauch. Denn das Weihwasser ist gleichsam ein Weiterfließen des Taufwassers. Wie die Taufe mit Wasser den Menschen aus er Macht des Bösen befreit, ihn zum Kind Gottes macht und eine Heilung der Seele von innen her bewirkt, so können durch die Segnung mit dem Weihwasser Menschen, Tiere, Gegenstände, Häuser und selbst ganze Gebiete vom Einfluss des Bösen befreien und mit dem Segen Gottes erfüllt werden. Es ist ein Mittel, das uns hilft, in der Gnade Gottes zu bleiben.

Die Wirkung des Weihwassers beruht auf zwei Elementen:

1. Sie beruht auf dem Weihegebet der Kirche. Durch das in der priesterlichen Vollmacht gesprochene Gebet wird das Wasser zu einem heiligen Zeichen, in dem die Gnade Gottes wirkt. Die Kirche erfleht die reinigende und schützende, die heilende und heiligende Kraft des Weihwassers durch ein besonderes Beschwörungsgebet (den Exorzismus, der im alten Ritus der Weihe vorgesehen ist) und ein besonders Bittgebet und stellt diese Kraft symbolisch dar durch die Vermischung von geweihtem Salz mit dem zu weihenden Wasser. Dadurch wird angeordnet, dass alle reinigende und heiligende Kraft von Gott erwartet wird, und zwar durch die Verdienste des Jesus Christi und seines Kreuzesopfers.

2. Die Wirkung des Weihwassers liegt aber auch im Glauben und Vertrauen jedes einzelnen Christen begründet; denn jedes Sakramentale wirkt auf Grund der Seelenverfassung des Spenders und Empfängers. Von entscheidender Bedeutung ist darum der Glaube dessen, der das Weihwasser gebraucht. Hier gilt, was Jesus sagt: „Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen“ (Mt 9,29). Es kommt wesentlich auf unser Mitwirken an.

Jeder Getaufte ist dazu berufen, ein „Segen“ zu sein und zu segnen. Durch den Gebrauch des Weihwassers können und sollen alle Gläubigen den Segen und Schutz Gottes erlangen und den Segen Gottes auch weiter vermitteln indem sie z. B. Personen oder Gegenstände, Orte, Gräber usw. mit geweihtem Wasser besprengen und dazu passende Gebete sprechen: z.B. „Herr, durch die Kraft, die im Weihwasser wirkt, …“ dann das besondere Anliegen hinzufügen: z.B. „vertreibe alles Böse …; beschütze uns ….“; „kannst du ein Wunder wirken …“ usw.