Durch die Kraft Gottes, die im Weihwasser wirkt

Hier zwei Zeugnisse über die Wirkung des Weihwassers:

Ein Wirt aus Südtirol erzählte, dass die Leute in sein Gaushaus immer wider in heftige Streiterein geraten seien, so dass es sogar zu Gewalttätigkeiten kam. Er wusste sich keinen Rat mehr und wollte sein Gasthaus schon schließen. Ein Bekannter sagte ihm: „Wo gestritten, geflucht und gerauft wird, da ist sicher der Böse im Spiel. Ich habe ein besonderes Weihwasser, das mit Exorzismus geweiht ist. Wenn Sie Ihr Gasthaus aufsperren, dann besprengen Sie damit die Haustüre und die Eingangsstufen. Beten Sie dabei: Durch die Kraft Gottes, die im Weihwasser wirkt, möge alles Böse von meinem Gasthaus fern bleiben und alles in unserem Gasthaus soll von dir, o Herr, gesegnet sein.“ Und er kann bezeugen: Seit er das tue, wird in seinem Gasthaus nicht mehr gestritten und gerauft.

Ein Bauer, der in einem Gebiet wohnt, in dem sehr leicht Hagelgewitter auftreten, erzählt: Er mache jeden Sonntag einen Spaziergang auf seine Felder hinaus, um sie mit Weihwasser zu besprengen. Seit er das tue hätte er keinen schweren Schaden mehr erlitten.

Einige Anwendungen: Beim Autofahren das Weihwasser nehmen und das Auto besprengen; Eltern sollten ihre Kinder mit Weihwasser segnen, wenn sie außer Haus gehen; beim Schlafengehn und beim Aufstehen …

Franz von Sales – Güte des Herzens

„Ich liebe vor allem diese drei kleinen Tugenden: die Güte des Herzens, den Geist der Armut und die Einfachheit des Lebens, “ sagte der hl. Franz von Sales, und mit dieser Haltung hat er viele Menschen zu Christus geführt. Hier ein Beispiel, wie er das getan hat.

Am 21. Oktober 1605 beginnt ein Genfer Medizinstudent, ein in Annecy stadtbekannter Sohn eines calvinistischen Arztes, vor dem Bischofshaus in Annecy über Franz von Sales zu spotten. Laut beschimpft er den Bischof gegenüber den Vorübergehenden als „Saint-Gras“ – „Heiliger Fettsack“. Franz von Sales wird auf den schreienden Studenten vor seiner Haustür aufmerksam. Anstatt ihn jedoch einfach davonzujagen, holt Franz von Sales den jungen Mann zu sich und bittet ihn, seinen Puls zu messen, da er – so Franz von Sales – selten Gelegenheit habe, einem so begabten jungen Medizinstudenten, dessen Fähigkeiten allseits bekannt seien, persönlich zu begegnen. Der junge Mann ist darüber äußerst verwundert und im Laufe seiner Untersuchung kommen die beiden ins Gespräch. Der Student ist von Franz von Sales so angetan, dass er sich die nächsten Tage wieder mit dem Bischof trifft und schließlich zum katholischen Glauben übertritt.

Ich trage sie als weiße Lilien in Meinem Herzen

Zur Barmherzigkeitsnovene und zum Barmherzigkeitssonntag

Vom Karfreitag bis zum Weißen Sonntag sind wir wieder eingeladen die Barmherzigkeitsnovene zu beten und den Weißen Sonntag als Barmherzigkeitssonntag zu feiern und durch Beichte und Gebet den Ablass zu gewinnen. Es ist ein unendliches Geschenk der Liebe Gottes, das uns hier angeboten wird. Wenn die Menschen wüssten und erfahren könnten, wie sehr Gott sie liebt, sie würden sofort ihr Leben ändern. Weißt du nicht, daß Gottes Güte dich zur Umkehr treibt? sagt der hl. Paulus. Wie sehr die barmherzige Liebe uns immer umfängt, vor allem wenn wir tief gefallen sind, wird in der folgenden Begebenheit sichtbar:

Es war Anfang der neunziger Jahre, kurz nachdem in der früheren Tschechoslowakei der Eiserne Vorhang gefallen war und die Kirche . Für die Kirche hatten sich die Fesseln der kommunistischen Verfolgung gelockert. Der Bürgermeister einer ostslowakischen Stadt bat den Bischof, einen seiner Priester, der zugleich auch Arzt sein sollte, zu beauftragen, zu den zahlreichen Prostituierten der Stadt über die gesundheitlichen Risiken der Prostitution zu sprechen. Tatsächlich standen dem Bischof einige solche Priester zur Verfügung, die in der Verfolgungszeit geheim geweiht worden waren und als staatlich bezahlte Ärzte ganz unauffällig, aber sehr segensreich priesterlich gewirkt hatten. Der Bischof entschied sich für Jan, einen aufgeschlossenen und erfahrenen Priester.

Jan war aber keineswegs erfreut, diese heikle Aufgabe zu übernehmen. Er dachte sich: „Muss ich mich jetzt auch noch mit, diesen da abgeben und mich sogar noch um ,solche‘ kümmern! “ Doch nahm er den bischöflichen Auftrag an und begab sich zur abgemachten Zeit ins „Dom Kultury“, eine Art Gemeindesaal. Dort waren auf Veranlassung des Bürgermeisters die betreffenden Mädchen und Frauen versammelt. Vorher aber ging er noch in die nahegelegene Kirche vor den Tabernakel. Da geschah etwas Ergreifendes: Jan war als Priester und Arzt ein durch und durch nüchterner Mensch. Noch nie in seinem Leben hatte er in seiner Seele die Stimme des Herrn vernommen und auch nicht im geringsten daran gedacht, dass ihm das je passieren könnte. Als er aber vor dem Tabernakel betete und in seiner Lustlosigkeit klagte: „Mein Gott, muss ich wirklich zu, diesen da sprechen ?“ da vernahm er ganz überraschend in seinem Inneren die milden Worte: „Jan, Johannes, warum sagst du, „diese da“ und „solche“? Du hast nicht für sie gelitten. Ich aber habe für sie gelitten, und Ich bin für sie gestorben. Ich trage sie alle als weiße Lilien in Meinem Herzen. Sage ihnen das !“

Von dieser barmherzigen Liebe tief erschüttert, konnte Jan die Tränen kaum mehr zurückhalten, bemühte sich jedoch, sich zu fassen, denn die Frauen warteten auf seinen Vortrag. Da er die Stimme des Herrn vom Tabernakel her vernommen hatte, wurde er innerlich wie verwandelt. Mit einer völlig anderen Gesinnung der Barmherzigkeit und des Mitleides – nicht des Urteilens – ging er nun und hielt den Vortrag.

Am Schluss konnte er sich durchringen, den Mädchen und Frauen auch das zu erzählen, was er über sie gedacht und was ihm der Herr für sie gesagt hatte: „Ich trage sie alle als weiße Lilien in Meinem Herzen, und Ich habe für sie gelitten und bin für sie gestorben.“ Da ging ein Schluchzen durch die Reihen; alle versprachen, ihr Leben zu ändern, und jene, die getauft waren, baten um das Sakrament der Beichte.

Eucharistisches Erlebnis

Pater Pedro Arrupe, der frühere General des Ordens der Jesuiten erzählt in einem Büchlein an die Jugend, dass er seine Berufung in Lourdes während der Sakramentsprozession gefunden haben.

Er sagt: „Mein erstes eucharistisches Erlebnis hängt mit meiner Berufung als Jesuit zusammen. Während einer Prozession mit dem Allerheiligsten in Lourdes wurde ich auf dem Platz vor der Basilika Zeuge eines Wunders. Kurz vor Beginn der Prozession mit dem Allerheiligsten ging eine Frau in mittleren Jahren, die einen Rollstuhl vor sich herschob, an uns vorüber. Es war ein junger Mann von etwa 20 Jahren, der von der Kinderlähmung ganz verkrüppelt war. Seine Mutter betete laut den Rosenkranz, und von Zeit zu Zeit seufzte sie: «Heiligste Maria, hilf uns!» Es war eine ergreifende Szene. Der Augenblick kam, wo der Bischof den jungen Kranken mit der Hostie segnete. Dieser schaute mit dem gleichen Vertrauen zur Monstranz hin, mit dem der Lahmgeborene im Evangelium zu Jesus aufschaute. Der Bischof machte mit der Monstranz das Zeichen des Kreuzes, da erhob sich der junge Mann geheilt von seinem Rollstuhl. Die Umstehenden schrien voller Freude. «Ein Wunder! Ein Wunder!» . Der Herr hatte ihn wirklich geheilt.

Ich bin unfähig, euch jetzt zu schildern, was ich in jenen Momenten fühlte und dachte. Ich kam von der medizinischen Fakultät in Madrid, wo ich so manche ungläubige Professoren und Kameraden kannte, die sich über Wunder nur lustig machten. Nun war ich aber Augenzeuge eines wirklichen Wunders geworden, das Jesus Christus in der Eucharistie gewirkt hatte. Ich freute mich grenzenlos.

Ich kehrte nach Madrid zurück. Die Bücher fielen mir aus der Hand. Die Vorlesungen und Experimente, die mich vorher so begeistert hatten, kamen mir öde vor. Meine Kameraden fragten mich: «Was ist mit dir los? Du hast ja deinen Kopf verloren!» ja, ich war tatsächlich außer mir, dachte ich doch nur noch an die zum Segnen erhobene Hostie und an den gelähmten jungen, der aus dem Rollstuhl sprang. Drei Monate später trat ich ins Noviziat der Gesellschaft Jesu in Loyola ein.

Anziehendes Beispiel der Christen

Die Apostel Petrus und Paulus von El Greco (gemalt1592). Die Einheit der beiden Apostel ist uns ein Zeichen für die Einheit der Kirche. In der Gebetswoche um die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Jänner erbitten wir die Gnade, dass alle christlichen Konfessionen wieder eins werden in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, die der Herr auf den Felsen Petrus gegründet hat.

Missionarisch wirken – die Liebe Christi drängt uns!

Was können wir tun, dass die vielen Menschen, die heute vom Glauben an Christus entfernt sind, sich zum Glauben bekehren? Ein wichtiger Aspekt ist das einfache christliche Lebenszeugnis, das einen Unterschied zum breiten Strom der Masse macht.

Unser Heiliger Vater hat einmal darauf hingewiesen, dass die alte Kirche nach dem Ende des apostolischen Zeitalters nur noch verhältnismäßig wenig direkte missionarische Aktivitäten als Kirche entwickelt hat. Und trotzdem war diese Zeit eine Periode des größten missionarischen Erfolgs. Das Lebenszeugnis der Christen war für viele Menschen anziehend.

Ein besonderes Beispiel für diesen Weg ist der hl. Bachomius: Er wurde um 292 als Sohn heidnischer Bauern in Oberägypten geboren. Durch das Aufgebot des Kaisers Konstantin im Jahre 314 musste er gegen seinen Willen Soldat werden. Er hat den christlichen Glauben nicht gekannt. Er musste mit anderen Rekruten nilabwärts nach Alexandrien fahren, um dort zum kaiserlichen Heer zu gelangen. Die Rekruten wurden auf ihrer Fahrt schlecht verpflegt und roh behandelt. Da geschah es, als das Schiff eines Tages bei einer Stadt anlegte, dass viele Einwohner zum Landungssteg kamen und den Rekruten Speise und Trank brachten und sich gegen die ihnen völlig unbekannten, jungen Leute liebevoll erwiesen. Die jungen Soldten waren von dieser Freundlichkeit und Güte der Leute sehr berührt, besonders aber Pachomius. Sie erkundigten sich, was der Grund dieser liebevollen Hilfe sei. Da erfuhren sie, es seien Christen, die sich nach ihrem Glauben bemühten, allen Menschen Gutes zu tun. Davon war Pachomius so ergriffen, daß er nach seiner baldigen Freilassung sich im christlichen Glauben unterrichten ließ und die heilige Taufe empfing. Er gründete um 320 in Ägypten ein Kloster, und wurde zu einem der großen Mönchsväter.

Als er im Jahre 346 starb, hinterließ er neun große Männerklöster, mit neuntausend Mönchen. Und alles begann damit, dass einige Christen von der Liebe Christi gedrängt, sich um die Not der armen Soldaten kümmerten.

Unter Zeitdruck

Unsere Vergangenheit gehört der Barmherzigkeit Gottes, unsere Zukunft der Vorsehung Gottes, unsere Gegenwart der Liebe Gottes

Am Anfang eines neuen Jahres wird uns oft klarer bewusst, dass die Zeit nicht still steht. Wir fragen uns vielleicht: Was hat uns das vergangene Jahr gebracht. Haben wir Fortschritte gemach? Im Buch Nachfolge Christi heißt es: „Was nützt es uns, lange zu leben, wenn wir uns so wenig bessern?“
Gott hat die Zeit geschaffen. Er hat jedem von uns eine gewisse Lebenszeit gegeben, damit wir sie zu unserem Heil nützen.

Aber weil er weiß, wie nachlässig wir oft im Umgang mit der Zeit sind, übt er durch die Zeit auch einen gewissen „Druck“ auf uns aus. Wer kennt nicht den „Zeitdruck“, unter dem wir oft stehen. Dies und jenes soll geschehen und fertig sein. Der Zeitdruck ist zwar unangenehm. Doch wie viel Gutes wäre nicht geschehen, wie Vieles hätten wir nicht getan und gelernt ohne diesen Zeitdruck. Gott weiß es. Der hl. Paulus sagt: „Nutzt die Zeit, denn diese Tage sind böse“ (Eph 5,16). So wird auch das neue Jahr ein „Jahr des Heiles“ werden.

Vollkommenheit ist keine Kleinigkeit

Der berühmte Bildhauer Michelangelo Buonarotti (1475 bis 1564) arbeitete einst an einer Statue. Während er in seinem Atelier unermüdlich immer wieder den Meißel ansetzte, wurde er von vielen seiner Freunde besucht. Einer kam besonders oft und zeigte großes Interesse für seine Arbeit. Nach einigen Besuchen wagte er, seinen Freund zu fragen, was er eigentlich an der Statue noch ändere. Er merke keine besondere Veränderung seit einigen Besuchen. Der Künstler antwortete ihm: „Du bist gewaltig im Irrtum, sieh nur genauer zu, ich habe diesen Teil geglättet, an jenem etwas weggenommen, im habe in den Zügen noch verschiedentlich gearbeitet, habe ihnen mehr Weichheit gegeben, diese Lippe ist hier ausdrucksvoller geworden und dieser Muskel hier ist stärker hervorgetreten.“ Da bemerkte der Besucher: „Das mag schon richtig sein, aber das sind doch alles nur Kleinigkeiten.“ „Ganz recht“, entgegnete Michelangelo, „Du darfst aber nicht vergessen, dass die Kleinigkeiten die Vollkommenheit ausmachen und dass die Vollkommenheit keine Kleinigkeit ist.“

Wenn du vollkommen sein willst

Die Geschichte vom reichen, jungen Mann, der Jesus nach dem ewigen Leben fragte, kann uns immer wieder zu denken geben. Obwohl er sich bemühte, ein rechtschaffenes Leben zu führen, blieb er in seinem Herzen unzufrieden. “Was fehlt mir noch?” Jesus gab ihm zur Antwort: “Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach” (Mt 19,21). Jesus beruft ihn in seine Nachfolge und stellt ihm das vor Augen, was ihn glücklich machen würde. Aber er kann und will sich nicht loslösen von seinem Besitz. Was ist die Folge, dass er das nicht verwirklicht, was der Herr für ihn gedacht hat? Es ist die Traurigkeit; “er ging traurige weg” (Mt 19,22).

Diese Begebenheit offenbart uns ein grundsätzliches Problem des Menschen. Gott hat den Menschen geschaffen nach seinem Bild, aber noch nicht als Vollendeten. Gott zeigt und sagt dem Menschen, was er tun muss, damit er vollkommen und glücklich werden kann. Aber es liegt in der Freiheit des Menschen, ob er sich selbst so verwirklicht. Wenn er sich weigert, sich zu seiner wahren Größe zu erheben, so ist sein Los die Traurigkeit, letztlich ein Leben der Verzweiflung an sich selbst.

Der Dichter Leo Tolstoi hat diesen traurigen Zustand des Menschen in ein treffendes Bild gekleidet. Der Mensch, der nicht nach seiner Vollkommenheit strebt, ist wie ein Adler, der in einen Hühnerkäfig gesperrt ist, und, statt sich frei in die Lüfte zu erheben, am Boden herumhüpft, mit den Hühnern in der Erde herumscharrt und sein Futter aufpickt. Aus Bequemlichkeit und weil er sich nicht daran erinnert, dass er ein Adler ist, bleibt er im Käfig. Und der, der den Adler (den Menschen) im Käfig füttert und festhält, um ihn für den Schlachttag zu mästen, ist niemand anderer als der Teufel.
Es ist ein sehr anschauliches Bild für viele Mensche unserer Zeit. Sie haben sich im Käfig des Wohlstands einsperren lassen und sind zu träge, die Flügel ihrer Seele auszubreiten, um sich von der Gnade Gottes in die Höhe tragen zu lassen.

Die alten Kirchenlehrer haben dieser Haltung einen eigenen Namen gegeben: es ist (lateinisch) die “acedia”, eine der Haupt- und Wurzelsünden. “Acedia” wird meist übersetzt mit “Trägheit”, aber dieses deutsche Wort trifft den Sinn nicht ganz. Die “acedia” ist diese innere Weigerung oder auch Trägheit, durch die der Mensch nicht „mitarbeitet“ an der Verwirklichung seiner selbst, er tut nichts dazu, um jene Vollkommenheit zu erreichen, die Gott für ihn gedacht hat; wie der Adler, der mit einem Hühnerdasein zufrieden ist. Aber diese “acedia” stürzt den Menschen in eine tiefe, innere Traurigkeit. Der hl. Thomas zählt dann die Töchter der “acedia” auf:

1. Die erste Folge der Trägheit ist die schweifende Unruhe des Geistes. Wenn der Mensch auf dem Grund seiner Seele nur die Traurigkeit finden, dann kommt es notwendigerweise zu einer ständigen Flucht der Seele, vor sich selbst.
2. Die Geschwätzigkeit: weil er es mit seinen eigenen Gedanken nicht aushält, muss er immer wieder alles hinausreden.
3. Das Suche nach Neuem, nach neuen Erlebnissen, nach neuen Erfahrungen und Erwerbungen.
4. Die Unbeständigkeit des Wollens und des Seins. Der Mensch tut sich sehr schwer irgendwelche Verpflichtungen und feste Bindungen einzugehen.

Diese Beschreibung des hl. Thomes charakterisiert treffen unsere Zeit. Der Herr aber ruft uns heraus aus der Trägheit des Herzens zum wahren Menschsein. Er ruft uns in seine Nachfolge.

Das Kreuz unseres Charakters

Der hl. Franz von Sales, dessen Gedenktag wir am 24. Jän. begehen, schreibt:
Eines der ersten Kreuze kann unser eigener Charakter sein mit seinen Grenzen und Fehlern. Das Kreuz unserer eigenen Fehler ist meist sehr heilsam, weil es uns reinigt und demütigt. Vor Gott zählt die aufrichtige und lautere Absicht, die Schwächen und Fehler zu überwinden und sich zu bessern, nicht so sehr der spürbare Erfolg und das Gelingen. Ihm genügt das Verlangen und der Wille uns zu bessern, aber er lässt uns die Schwächen unseres Charakters weiterhin sozusagen als Büßerhemd tragen. Und zwar aus dem einfachen Grund, damit wir den Grad der Heiligkeit nicht erkennen, zu dem wir auf dem Weg sind. Denn wenn wir die eigene Vollkommenheit sehen würden, so wären wir einer Versuchung ausgesetzt, die die Menschen am tiefsten zu Fall bringt, nämlich dem Hochmut und dem Stolz. Aber so bewahrt uns der Herr vor dem Stolz, indem er uns die Fehler belässt, die uns immer wieder demütigen. Und so könnte man sagen errichtet Gott seinen Heiligen Tempel auf den Ruinen unserer Misserfolge und unserer gedemütigten Eigenliebe.

Bruno Cornacchiola – Du hast mich verfolgt, jetzt ist es genug!

Bruno Cornacchiola (geb.:1913)starb am Herz-Jesu-Fest 2001 Am 12. April 1947 erschien Maria ihm und seinen drei Kindern bei Tre Fontane in Rom. Sie gab sich zu erkennen als die Jungfrau der Offenbarung.

Am 25. Jänner feiern wir das Fest der Bekehrung des Heiligen Paulus. Durch das Erscheinen Christi wurde er von einem Verfolger der Christen zu einem feurigen Apostel des Evangeliums. In der Nähe der Stätte, wo der hl. Paulus in Rom enthauptet wurde, in Tre Fontane, geschah 1947 durch eine Erscheinung der Gottesmutter eine ebenso außergewöhnliche Bekehrung: Bruno Cornacchiola, ein Kirchen- und Papsthasser, ein gewalttätiger kommunistischer Parteiführer und fanatischer Adventistenprediger wurde durch Maria in einen eifrigen Zeugen und Apostel der Barmherzigkeit Gottes umgewandelt. Durch viele Jahrzehnte erzählte der Bekehrte in Vorträgen, die er in aller Welt hielt, von seiner Bekehrung. Überall kam es zu Bekehrungen, sogar in der Provinz Emilia Romagna, dem „Kleinrussland“ Italiens, wo nach 40 Vorträgen 600 Kommunisten aus der Partei austraten.  Hier eine kurze Zusammenfassung seines Zeugnisses. Er berichtet:

„Meine Eltern waren Analphabeten, mein Vater fast immer im Gefängnis. Beide fluchten, tranken und vernachlässigten uns fünf Kinder. Barfuß und schmutzig, waren wir gezwungen, Almosen zu erbetteln. Stehlen gehen, dem Nächsten Böses zufügen, das war meine Jugendzeit!“ Ohne Ausbildung, ohne Arbeit schlug er sich durch, um schließlich während seiner drei Jahre im Militärdienst zum Kommunisten zu werden. Er heiratete1936 mit 23 Jahren die praktizierende Katholikin Jolanda Lo Gatto. Das junge Paar lebte in einer Baracke, und am Ende desselben Jahres brach Bruno auf, um als Freiwilliger im spanischen Bürgerkrieg Geld zu verdienen. Durch den Einfluß eines adventistischen Mitkämpfers im Krieg wurde er zu einem entschiedenen Hasser der Katholischen Kirche. Im Spanischen Bürgerkrieg wurden von den Kommunisten rund 7000 Priester und Ordensleute umgebracht. In seinem fanatischen Eifer ermordete auch Bruno mehrere Priester und einen Bischof.

Nach seiner Rückkehr zwang er auch seine Frau, aus der katholischen Kirche auszutreten. Sie willigte ein, aber nur unter der Bedingung, dass Bruno zuvor mit ihr die neun Herz-Jesu-Freitage halte, was er auch tat. Bruno entwickelte sich zu einem Kommunistenführer und Adventistenprediger. Auf einem Dolch, den er bei sich trug, hatte er die Worte eingeritzt: „Tod dem Papst“.

Am 12. April 1947, dem Samstag vor dem Barmherzigkeitssonntag, ging Bruno mit seinen Kindem Isola(10), Carlo (7) und Gianfranco (4) nach Tre Fontane. Während die Kinder mit dem Ball spielten, arbeitet er an einem Vortrag, mit dem er beweisen wollte, dass Maria weder Jungfrau ist noch Immaculata noch in den Himmel aufgenommen wurde.

Als er von den Kindern nichts mehr hörte, ging er auf die Suche und fand sie vor einer Grotte kniend. Er versuchte sie von dort wegzubringen, aber er konnte sie nicht bewegen und aufheben. Voll Schreck, und Verzweiflung hob er die Augen zum Himmel und rief: „Mein Gott, rette Du uns!“ Bruno erzählt: „Kaum hatte ich gerufen, fühlte ich, als würde mir eine Binde von meinen Augen genommen, und plötzlich kam von der Grotte her ein herrliches Licht, immer heller, immer schöner.“ Es erschien ihm Maria und sagt: „Ich bin die, die in der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ist. Ich bin die Jungfrau der Offenbarung. Du hast mich verfolgt, jetzt ist es genug! Tritt ein in die heilige Herde, in den himmlischen Hof auf Erden. Das Versprechen Gottes ist und bleibt unabänderlich: Die neun Herz-Jesu-Freitage, die du gemacht hast, liebevoll gedrängt durch deine treue Braut, haben dich gerettet.“

Die Gottesmutter ermutigte Bruno zum täglichen Rosenkranz in drei besonderen Anliegen: für die Bekehrung der Sünder, für die Ungläubigen und um die Einheit der Christen. Und sie gab das schöne Versprechen: „Ich werde die Hartnäckigsten durch Wunder bekehren …“

Die Begegnung mit Maria hatte ihn gänzlich gewandelt: Als er nach Hause kam, bat er zuerst seine Frau um Verzeihung: „Ich hatte meine Frau so oft geschlagen und betrogen. Ja sogar die letzte Nacht des 11. April hatte ich nicht zu Hause, sondern bei meiner Freundin geschlafen. Jetzt kniete ich mich vor ihr nieder: Wie, du kniest dich vor mir nieder? fragte Jolanda erstaunt. Sonst kniete immer ich vor dir, um dich anzuflehen, mit dem Schlagen aufzuhören. Da sagte ich zu ihr: Wir haben die Gottesmutter gesehen, und jetzt bitte ich dich um Verzeihung für alles Böse, das ich dir angetan habe. Bitte verzeih mir all die schlechten Dinge, die ich dich gelehrt habe gegen die Eucharistie, die Gottesmutter den Papst, die Priester, die Sakramente. Ich weiß nicht, was geschehen ist, ich bin ganz verändert.“ Bruno wurde zu einem eifrigen Apostel der Gottesmutter.