Anschauliche Lehren des heiligen Philipp Neri

Der hl. Philipp Neri hat im 16. Jahrhundert in Rom als Priester gelebt und gewirkt. Er wird sogar der „Apostel Roms“ genannt. Denn mit seiner äußerst liebevollen und zugleich humorvollen Art hat er viele Menschen angezogen und sie im Glauben weitergeführt. Es werden viele Geschichten von ihm erzählt, denn er griff hin und wieder zu drastischen Maßnahmen, um den Menschen bestimmte Wahrheiten des Glaubens einzuprägen. Eine dieser Begebenheiten könnte uns helfen, die heilige Kommunion wieder bewusster zu empfangen und an seine Gegenwart in uns zu denken.

Es wird erzählt: Die Baronin Pomilia de Rossi, die in Santa Maria Novella (der Kirche, die Philipp Neri betreute) immer zur hl. Messe ging, hatte die Gewohnheit, gleich nach der Kommunion die Kirche zu verlassen, ohne eine Danksagung zu halten und den Schluss abzuwarten. Als es wieder einmal geschah, drückte der hl. Philipp Neri nach der Messe seinen vier Ministranten in der Sakristei ein brennende Kerze in die Hand gab ihnen Anweisungen und sagte: „Schnell, eilt der Baronin nach!“ Als sie die Baronin erreicht hatten gingen sie mit den Kerzen neben ihr her. Die Baronin fuhr die Ministranten an: „Was macht ihr da?“ Sie antworteten Ihr: „Don Philippo hat uns geschickt.“ Da kam er auch schon selbst des Weges. Er zog den Hut und sagte: “Frau Baronin haben gerade kommuniziert. Noch ist Christi Leib, das eucharistische Brot, nicht vergangen. Zu den Vorschriften der Kirche gehört es: Das allerheiligste Sakrament muss mit Kerzen begleitet sein, wenn man es über die Straße trägt. Deshalb schickte ich die Kerzenträger nach.” Donna Pompilia de Rossi bekam einen roten Kopf, dass man es unter der Schminke sehen konnte, sagte leise “Madonna mia”, drehte sich auf dem Absatz herum und ging wieder in die Kirche. Von nun an lief sie nie wieder zu früh aus der heiligen Messe fort.

In einer andere Begebenheit wird erzählt, wie er einer Frau, die gerne über die anderen redete und schlechte Dinge weitererzählte, anschaulich bewusst machte, dass sie damit einen Schaden anrichtet den man nicht wieder gut machen kann. Als diese Frau bei ihm einmal zur Beichte kam, gab er ihr als Buße auf, ein Huhn zu schlachten, es ihm zu bringen und auf dem Weg gleich zu rupfen. Sie machte es so wie er gesagt hatte, und brachte ihm das Huhn. Er sagte dann zu ihr, sie solle jetzt zurückgehen und auch die Federn wieder einsammeln, die sie auf dem Weg ausgestreut habe. Sie aber meinte, dass dies unmöglich sei, da der Wind die meisten zerstreut habe. Genauso, so erklärte er ihr, ist es mit den schlechten Dingen, die man weitererzählt. Man kann sie nicht mehr einsammeln. Sie werden in alle Richtungen zerstreut und richten viel Schaden an, den man nicht wieder gut machen kann.

Durch Beichte und Krankensalbung geheilt

Zum Gedenken an 150 Jahre Erscheinung Mariens in Lourdes

Vor 150 Jahren erschien Maria in der Grotte von Massabielle in Lourdes der vierzehnjährigen Bernadette Soubirous und offenbarte sich als die „Unbefleckte Empfängnis. Schon nach den ersten Erscheinungen pilgerten viele Menschen zur Grotte und dieser Pilgerstrom ist seit damals nicht abgerissen. Jährlich kommen etwa 5 Millionen Gläubige nach Lourdes. Schon nach den ersten Erscheinungen bestätigte Gott das Kommen und die Botschaft Mariens durch wunderbare Krankenheilungen. Deshalb sind auch etwa 70.000 der Pilger, die jährlich nach Lourdes kommen, Kranke, die auf Heilung und Trost hoffen. Mehr als 6500 wunderbare Heilungen sollen sich seit 1858 bisher ereignet haben. 66 dieser Heilungen sind von der Kirche nach genauester Untersuchung und Prüfung als offizielle Wunder anerkannt worden.

Das letzte anerkannte Heilungswunder geschah im Oktober 1987 am Franzosen Jean‑Pierre Bélty. Über 30 Experten (darunter Neurologen und Psychiater) haben den Fall überprüft! Die Untersuchungen erstreckten sich auf einen Zeitraum von 12 Jahren. Im Jahr 1999 wurde das Untersuchungsergebnis veröffentlich.

Die Heilungen, die Gott auf die Fürsprache Mariens immer wieder wirkt, haben ein bestimmtes Ziel. Es ist dasselbe Ziel, auf das hin Jesus seine Wunder wirkte: der Glaube; damit wir an Jesus den Sohn Gottes als unseren Erlöser und Heiland glauben.

Die Heilung von Jean‑Pierre Bélty offenbart uns auch die heilende Macht, die der Herr in die Beichte und Krankensalbung gelegt hat. Wie Jean‑Pierre Bélty berichtet, traf er im Oktober 1987 mit einer Rosenkranz‑ Wallfahrt in Lourdes ein, im Rollstuhl, da er an multipler Sklerose in fortgeschrittenem Stadium litt. Er war mit seinen 51 Jahren so behindert, daß er seinen Beruf als Krankenpfleger aufgegeben musste, er war gekommen, um Trost zu finden.

Nach seiner Ankunft empfing er bald das Sakrament der Buße und dann die Krankensalbung. Nach dem Empfang dieser Sakramente verspürte er sogleich einen unendlichen Frieden. Später, im Laufe des Tages, durchflutet ihn eine sanfte Wärme. Und in der Nacht verändert sich dann sein Leben.

Mitten im Schlaf wird er von einer inneren Stimme aufgeweckt, die ihn mehrmals auffordert: „Steh auf und geh”. Er versucht es … und tatsächlich er konnte gehen. Am nächsten Tag kehrt er völlig geheilt nach Hause zurück. Jean‑Pierre Bélty gibt den Menschen immer wieder Zeugnis von seiner Heilung.

„Meine Heilung ist keine Magie. Was vor allem mein Leben verändert hat, das ist die Heilung des Herzens, vor der des Körpers. Vorher kam ich immer wieder auf meine Fehler zurück, denn die Verzeihung, die ich bei der Beichte bekam, gab mir nicht den Frieden. Die Befreiung, die ich durch die Krankensalbung empfing, war für mich die stärkste. Ich fühlte, das dies ein Geschenk war, das ich in Freiheit annehmen oder zurückweisen konnte. Daran muss man glauben, nicht an das Wunder. Man muss auch sagen, dass es nicht Maria war, die mich heilte, sondern Gott, aber durch ihre Fürsprache.“