Im Norden von Kenia gibt es nur Wüsten und Halbwüsten. Das Wasser des riesigen Sees dort ist salzig und bitter und deshalb ungenießbar. Es ist eine sehr arme Gegend. Die Nomadenvölker, die dort leben, kämpfen oft um Futterplätze für ihre Herden.
Dem Bischof dieser Region – Virgilio Pante – ist es ein großes Anliegen, Frieden unter den Nomadenvölkern zu stiften. Für sein Wappenschild wählte er das Bild eines Löwen, der friedlich neben einem Lamm ruht (Jes 11,6).
Die Alten der Samburu-Nomaden lachten über dieses Bild und den Bischof, wo doch jedes Kind weiß, daß jeder Löwe ein Lamm sofort töten und fressen würde.
Nun begab es sich aber, dass nur drei Monate nach der Bischofsweihe aus dem Gebiet der Samburu eine Sensation gemeldet wurde. Eine Löwin hatte das Junge einer Oryx-Antilope angenommen, hatte sich zu ihm gelegt und es zärtlich abgeleckt. Samburuhirten, Wildhüter und sogar Touristen hatten es mit eigenen Augen gesehen: Eine Löwin ging mit dem Jungen einer Gazelle spazieren! Sie ruhten nebeneinander aus! Niemand, der es nicht gesehen hatte, wollte es glauben. Dies alles wurde an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen beobachtet und von herbeigeeilten Journalisten fotografiert. Es war eine aufregende Geschichte für das ganze Land. Sie drang auch zu den Alten der Samburu, die über das Wappenschild des Bischofs gelacht hatten.
Die Alten und Weisen des Stammes sagten zum Bischof: “Dein Gott muss ein sehr mächtiger und starker Gott sein! Wir wissen von keiner Zeit, in der eine Löwin ein Gazellenlamm angenommen hat, statt es aufzufressen. Das hat es noch nie gegeben! Dein Gott liebt den Frieden! Wir achten Ihn!“
Quelle: Vision 2000/ 2007/6